Ein besonderer kleiner Friedhof findet sich in meiner alten Heimat, im Schwabenländle. Gönningen, das Dorf in der Nähe von Reutlingen, hat eine alte Tradition des Samenhandels und der Tulpenzwiebeln. Da auf der kargen Albfläche aus Grund und Boden nicht viel herauszuholen war, mussten sich die Menschen auf andere Erwerbszweige einstellen. Ab Mitte des 19. Jahrhunderts war die Hälfte der Bevölkerung in ganz Europa und sogar bis in Amerika unterwegs, um Blumen- und Gemüsesamen sowie Blumenzwiebeln zu verkaufen.
Aber auch zuhause im kleinen Gönningen sollte gezeigt werden, dass man die neuesten und schönsten Blumenzwiebeln im Angebot hatte. Nicht nur in den Gärten, sondern auch auf den Gräbern ihrer Angehörigen pflanzten die Gönninger eine bunte Pracht, vor allem die damals sehr wertvollen Tulpen. Bald zog das Dorf zur Tulpenblüte viele Ausflügler an, sogar die württembergische Königin Charlotte war mehrmals in Gönningen zu Besuch.
Heute kümmert sich ein kleiner rühriger Verein darum, diese alte Tradition am Leben zu erhalten. Viele fleißige Helfer pflanzen jeden Herbst bis zu 50.000 Blumenzwiebeln.
Weitere Infos hier: www.tulpenbluete.de
Der Friedhof von Gönningen – eine Blütenpracht